In Australien laufen die Uhren ein wenig anders 

Wieder schlafen wir zu lange, d.h. vertrödeln schon morgens zu viel Zeit um noch geeignet in den Schlafpausen fahren zu können. Na gut, dann nutzen wir, nach dem klasse Frühstück im Freien zumindest die Ausstattung des Campgrounds weitgehend: Wir nutzen den coolen Pool, der wohl beheizt ist.  Das merkt man anfangs nicht, kann aber auch an den überhitzten Körpern liegen. Wir drei haben viel Spaß.

Nach dem Bad soll es eigentlich noch Mittag für den kleinen Mann geben. Irgendwie will aber der Herd nicht angehen und wir denken, dass das Gas wohl alle ist. Am Empfang kümmert sich Michael um uns und wir versuchen die Flasche aufzufüllen. Das ist sie aber. Zwischendurch springt Michael in die Botanik „Do you like Passionfruit?“ und wir haben ein Stück Obst zum Naschen bekommen.  Am Camper schließen wir die Flasche noch mal an und es geht wieder alles… Murphy ist Australier! Dafür lernen wir über Michael, dass er aus Belgien ist und Spielplätze baut. Der Wasserspielplatz ist auch von ihm.  Mittlerweile ist er dann doch drei Jahre schon hier und es scheint ihm gut zu gehen. Er erklärt uns auch, dass es gerade so voll auf dem Platz ist, weil viele Retired-Stammgäste aus Melburne hier sind, wie in jedem Jahr.

Unser Weg geht weiter nach Mossman. Eigentlich soll es hier einen Infoladen geben. Auffindbar ist er unter der im Reiseführer angegebenen Adresse allerdings nicht. Eine nette Frau meint, dass wir es im Ranger Office probieren könnten aber es sei Samstag, da wäre das Office eh zu. Es sei außerdem Mittag und da würde hier auch gleich alles „shutdown“ machen. Na gut, dann fahren wir eben weiter und finden den Pinnacle Village Holliday Park in Wonga Beach. Wieder nicht frei, aber wie wir erfahren haben, ist das hier oben eh so eine Sache was zu finden. Offensichtlich ist es nicht so sehr verbreitet oder die Leute, die wir gefragt haben, interessieren sich nicht dafür sondern sind lieber „powered“ ;-). Dafür werden wir sehr herzlich an der Rezeption aufgenommen, wohl auch dank der Flirtfähigkeiten unseres kleinen Mannes. Auf Nachfrage, welche Daintree River Tour man denn nehmen sollte, empfiehlt sie uns die ohnehin von uns ins Auge gefasste „Solar Whisper“ Tour, für die Sie uns gleich noch einen 10% Discount mitgibt. Super!

Da wir heute noch ein wenig Zeit haben, sehen wir uns nur kurz den Platz an und fahren weiter zum Daintree River um die Tour für 15:30 Uhr zu buchen. Die Leute da sind super nett und geschwätzig. Dafür ist allein die Check-In Prozedur lustig. Bevor man zahlt wird erst mal ausgiebig geplauscht. Sehr originell. Wieder merken wir, dass hier die Uhren ein wenig langsamer oder zumindest anders laufen, als sonst irgendwo. Uns gefällt es :-). Die Tour mit dem Solar-betriebenen Boot dauert eine gute Stunde und wir erfahren sehr viel über die ganze Vegetation des Daintree Rivers und der Salties (Salzwasser Krokodile), die hier leben. „Scarface“ ist hier der Bulle der Gegend und wir bekommen ihn, wenn auch nur schwimmend, gleich zu Beginn unserer Tour zu Gesicht. Ein Paar Meter weiter geht es zu einer seiner wohl insgesamt vierzehn Frauen „Elisabeth“, die sich uns am Strand in der Sonne liegend gern mit den ihr noch verbliebenen Jungen präsentiert. Wir lernen: Obwohl eine Eiablage gut 50 Eier umfasst, überlebt im Schnitt nicht mal ein Prozent der Jungen bzw. werden ein großes Krokodil. Daher versuchen sich hier alle nicht zu früh an die kleinen zu binden, d.h. es gibt erst einen Namen, wenn das Tier groß genug ist, auch nicht mehr ohne weiteres von seinen Artgenossen gefressen zu werden. Im weiteren Verlauf sehen wir auch noch diverse Vögel (eine Vielzahl diverser Kingfisher) und lernen ein wenig über die Mangroven und den endemischen Hibiskus kennen, den die Aborigines vielseitig eingesetzt haben.

Zurück am Campground ist es immer noch nicht wesentlich abgekühlt, so dass wir immer noch draußen essen können :-). Gegen 21 Uhr geht es dann auch, nach einem erneuten Blick an den Sternenhimmel, dieses Mal ist auch das Southern-Cross sichtbar, in die Falle.

Das könnte dich auch interessieren …

3 Antworten

  1. Marliesewitsch sagt:

    Wie harmlos ist dagegen Neuseeland

  2. Seppel sagt:

    Na Klasse,
    supi Meer vor der Tür was man nicht nutzen kann.

    • Yann sagt:

      Ja, gibt aber hier und da Stinger Netze. Dann geht das schon. Was interessant ist, ist die kleine Flasche unter dem Schild, die es überall gibt: Essig. Der soll als Sofortmaßnahme helfen. Ausprobieren wollen wir es aber lieber nicht… ;-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert